Aber nehmen Theatermanager das so? Warum wurde er also im Haus gehalten? MDR Kultur fragte Intendant Enrico Lübbe, ob das nicht verlängerte Haus- und Wohnungsverbot ausgesprochen wurde und warum. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu arbeitsrechtlichen Themen nicht äußern“, lautete die verhaltene Antwort. Wenigstens wurden die Fakten nicht als Lügen angesehen. Lübbe sorgte auch dafür, dass die Fotogalerie auf der Parkettbühne abgedeckt wurde.
Diese Fotogalerie vereint die Sammlung, die Theaterleitung und andere künstlerische Mitarbeiter. Die Bilder von Julia Preuss und Katharina Schmidt wurden mit breitem schwarzem Klebeband mit einem Kreuz markiert. Über alle Münder in den Bildern wird eine durchgehende schwarze Linie geklebt. Alle bis auf einen. Enrico Lübbes Mund ist nicht verschlossen. Eher seine Ohren. Was bedeutet das? Die Aufnahme ist einfach: Intendant Lübbe kann etwas sagen; alle anderen können etwas hören; umgekehrt ist jedoch keine Verbindung möglich. Es ist eine Einbahnstraße, die verbindet. Monolog – ein Gespräch zwischen dem Intendanten und seinen künstlerischen Mitarbeitern – findet das noch am Schauspiel Leipzig statt?
Und warum wurden die Verträge der beiden Schauspieler nicht verlängert? Julia Preuss spielt gut, z.B. B. in vielen Stücken von Claudia Bauer. Er ist Hausregisseur am Schauspiel Leipzig und wurde zweimal zum Berliner Theatertreffen für Leipziger Produktionen eingeladen. Das ist alles. Preuss spielte auch die Margarethe in “Faust”. Lübbe eröffnete die Spielzeit 2018/19 mit einer eigenen Produktion.
Lübbe sang damals im Format von MDR Kultur Next Generation: Preuss mache das „sehr gut“, bringe „Kraft und Stärke“ mit, und er habe die Fähigkeit, die klischeehafte Rolle im Sinne von „wissend“ auszufüllen. ” hören Sie noch einmal zu.“ Sein Fazit: „Als Regisseur zu sprechen, ist ein großes Geschenk, mit ihm zu arbeiten, weil man immer etwas Besonderes bekommt. Er umarmt und versteckt sich nie hinter irgendetwas oder hat vor irgendetwas Angst – überhaupt nicht. Er hat überhaupt keine Angst, er versucht es und steckt viel in die Rolle.” Beachten Sie, dass es “Rolle” ist, nicht Rolle.
Warum also wird der Spitzenspieler jetzt in die Wüste geschickt? Ist ihm die Angstfreiheit zu Füßen gefallen, weil er im Theater nicht zum Schweigen gebracht werden wollte? Furchtlos – das soll auch Katharina Schmidt gehen. Er, der auch oft agiert, engagiert sich auch hinter den Kulissen: als Sprecher der Partei, im Betriebsrat. In dieser Rolle muss er wohl sprechen, wo der Schuh eng ist. Wird das dann verpönt? Ist hier so ein Zirkusdirektor am Werk, der die Peitsche schwingt, wenn die kleinen Pferde nicht so viel tanzen wollen, wie sie wollen?
