
In Kali-Linux 2022.4 haben die Entwickler neben den üblichen Paket-Updates und einigen neuen Tools nun auch Unterstützung für weitere Geräte wie das PinePhone hinzugefügt. Kali Linux ist eine spezielle Distribution für IT-Forensiker und solche, die es werden wollen.
Mehr Plattformen
Die Kali-Entwickler konnten die Distribution erneut in den Microsoft Store für Azure bringen, diesmal soll die Distribution dort dauerhaft erreichbar bleiben. Außerdem ist Kali optional auf den Raspberry Pi Imager umgezogen, damit Interessenten sehr einfach mit RasPi und Kali arbeiten können. Es gibt jetzt auch Images für den Qemu-Emulator. Ein generisches Cloud-Image sollte auf den meisten Cloud-Anbietern ausgeführt werden.
Großen Wert legen die Maintainer auf die Nethunter Mobilsystemunterstützung für PinePhone und PinePhone Pro. Nethunter stellt eine Version von Kali Linux für Android-Smartphones mit oder ohne Root dar. Unterstützte Geräte starten z.B. ein Linux-Container mit allen Kali-Apps oder für gerootete Geräte gibt es einen Android-Client, um auf den Kali-Nethunter-App-Store zuzugreifen. Dadurch werden beispielsweise Penetrationstests extrem mobil und können sogar ohne Laptop durchgeführt werden.
Kali Nethunter Pro ist jetzt eine Bare-Metal-Installation von Kali Linux mit dem Phosh-Desktop, mit speziellen Optimierungen für den mobilen Einsatz. SD-Karten-Images für den Dual-Boot-Modus sind zuerst verfügbar, sodass Sie das eigentliche Betriebssystem nicht berühren müssen. Alternativen mit Plasma Mobile folgen in Kürze, ebenso wie eine Installationsoption, bei der Nethunter Pro auf den internen Flash geladen werden kann.
Nethunter selbst hat ein paar Updates erhalten: Bluetooth-Treiber für interne Bluetooth-Chipsätze sind nun enthalten, ebenso Updates für RTL-SDR und MouseJack-Unterstützung. Dies soll das Fahren mit der internen Hardware mobiler Geräte ermöglichen. Neben der neuesten Wireless-Firmware wurde auch die Unterstützung für die Android-12-Geräte OnePlus 6t, Pixel 4a 5G und Realme 5 Pro hinzugefügt.
Software-Updates
Kali Linux 2022.4 kommt natürlich auch mit den neusten Paketen. Der Gnome-Desktop hat es auf Stand 43 geschafft. An Apps und Einstellungen wurden einige Anpassungen vorgenommen, und die Proxy-Umschaltung musste beispielsweise aufgrund von Inkompatibilitäten weichen. Die Migration verschiedener Programme auf GTK4 schreitet voran. KDE Plasma 5.26 ist ebenfalls an Bord.
Es gibt bereits bekannte Fehler. Der Sprachsynthesizer kann auf diese Weise nicht installiert werden. Als Problemumgehung sollten diejenigen, die es benötigen, Kali 2022.2 installieren und auf 2022.4 aktualisieren. Außerdem gibt es einen Fehler in Metasplot mit libssl 1.1/OpenSSL v3. Die Entwickler arbeiten hier an einem Fix und wollen dessen Verfügbarkeit in sozialen Netzwerken bekannt geben.
Zu den neuen Tools gehört Python-Skripting bloodhound.py
um mit dem Analysetool Bloodhound Active Directory zu arbeiten. certipy
verwendet, um Active Directory-Zertifikatsdienste zu lesen und zu missbrauchen. ldapdomaindump
Active Directory-Informationen über LDAP exportieren. peass-ng
Auf der anderen Seite bietet es Tools zur Eskalation Ihrer Berechtigungen für Linux/Unix, MacOS und Windows. rizin-cutter
bietet eine Rizin-basierte Reverse-Engineering-Plattform an.
Das Kali-Projekt bietet auf seiner Download-Seite die aktuellen Installations-Images und vorbereitete Virtual-Machine-Images an. Nutzer früherer Versionen finden dort auch Anleitungen, wie sie ihre installierte Version aktualisieren können.
(DMK)