Kursgewinne ausgebaut: DAX zeigt einmal mehr Stärke


Marktbericht

Stand: 18.11.2022 12:47 Uhr

Der DAX lässt sich nicht einfach schneiden. Der deutsche Leitindex konnte seine frühen Kursgewinne am Morgen ausbauen und peilt nun sein Wochenhoch an.

Trotz einer Kursrallye von über 20 Prozent seit September auf 11.862 Punkte zeigt der DAX kaum Käufermüdigkeit. Zum Wochenschluss legte der deutsche Leitindex noch einmal kräftig zu, bis heute stieg der Kurs um 1,1 Prozent auf 14.428 Punkte.

Normales Ablaufdatum – DAX-Optionen verfallen

Der DAX erreichte am Mittwoch mit 14.441 fast das Vorwochenhoch. Aber “Hausse”-Kräfte (die auf steigende Kurse angewiesen sind) reichen nicht für einen neuen Wochenrekord.

Der Handel mit dem bisher volatilen DAX kommt nicht völlig überraschend. Heute ist das kurze Verfallsdatum an der Terminbörse. Am kurzen Ablauftag verfallen Optionen auf Aktien und Indizes auf dem Futures-Markt, sodass die Spieler ihre Long- und Short-Positionen glattstellen können. Es kann auch der Ausgangspunkt für eine Trendwende an der Börse sein.

DAX-Patch zwischen „Bulle“ und „Kind“.

Zudem sprechen Experten mit Blick auf den DAX von einer Sackgasse zwischen Verkäufern und Käufern: „Weder Optimisten noch Pessimisten können derzeit den Markt dominieren, einer zwischen Bullen und Bären. Da herrscht Gleichstand“, sagte Chef-Chef Jochen Stenzel Marktanalyst. Bei CMC Markets.

Anleger, die bereits investiert waren, hatten keine klaren Verkaufsgründe. Gleichzeitig fällt es vielen schwer, nach einem DAX-Plus von 20 Prozent in gut sechs Wochen auf den fahrenden Zug aufzuspringen. „Der Markt dreht also seine Runden und wartet auf einen neuen Impuls.“

Das sieht auch Analyst Christian Henk vom Broker IG so: „Auf der einen Seite fehlt es an Kaufaktivität, auf der anderen Seite sind Investoren nicht bereit, ihre Aktien zu verkaufen.“

Update Wirtschaft vom 18.11.2022

Stephen Wolf, HR, 18.11.2022 10:01 Uhr

Lagarde fährt im Dezember zur EZB-Sitzung

Am Vormittag sprach die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, mit neuen Statements zur Geldpolitik: Im Kampf gegen die hohe Inflation werde die EZB die Zinsen weiter erhöhen, sagte Lagarde. Wie weit und in welchem ​​Tempo die Notenbank gehen wird, wird von den Inflationsaussichten bestimmt.

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Die nächste Zinssitzung der Währungshüter – die auch die letzte in diesem Jahr sein wird – ist für den 15. Dezember terminiert. Dann werde die EZB auch „wesentliche Grundsätze zum Abbau des Anleihenportfolios in unserem Ankaufprogramm“ anbieten, kündigte Lagarde an.

Die Zukunft der USA steht auf der Kippe

Zweifel an einem Zinserhöhungsstopp der US-Notenbank waren zuletzt unter US-Anlegern weit verbreitet. Mehrere US-Notenbanker hatten die Notwendigkeit betont, die Zinssätze weiter anzuheben, wenn auch langsamer. Zum Beispiel sagte James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, dass Zinssätze, die den Bereich von 5 % bis 7 % erreichen, möglicherweise „erhebliche Zurückhaltung“ erfordern, um eine Inflation zu verhindern.

Die Wall Street dürfte nach der gestrigen Pause höher handeln. Futures auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average legen derzeit um 0,4 Prozent zu. Futures auf den technologielastigen Nasdaq 100 stiegen um 0,7 Prozent.

Die Ölpreise sinken weiter

Der Preisverfall am Ölmarkt setzte sich zum Ende der Woche fort. Ein Barrel (159 Liter) Nordseesorte Brent kostete mittags 89,34 $. Das sind 1,1 Prozent weniger als am Vortag.

Gold und Euro im frühen Handel gefragt

Beim Devisenhandel zeigt der Dollar eine gewisse Schwäche. Unterdessen stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0376 $. Die europäische Gemeinschaftswährung hatte in den vergangenen Wochen gegenüber dem Dollar deutlich Boden gutmachen können.

Bis zur Mittagszeit stieg Gold um 0,3 Prozent auf 1.764 $ je Feinunze. Das gelbe Edelmetall konnte zuletzt massiv von höheren US-Zinserwartungen und einem schwächeren Dollar profitieren.

Die Energiepreise steigen

In Erwartung anhaltend hoher Energiepreise packten Anleger am letzten Handelstag der Woche Versorgeraktien in ihre Portfolios. RWE und E.ON sind stärker gefragt als der DAX.

Verbandsaktie gehyped

Die Verbund-Aktie legt an der Wiener Börse um 11,2 Prozent zu. Österreich hat eine 40-prozentige Gewinnsteuer für Öl- und Gasunternehmen eingeführt. Mit Hilfe grüner Investitionen kann die Steuerlast jedoch um bis zu 33 % gesenkt werden. Verband erzeugt 90 % seines Stroms aus dem eigenen Wasserkraftwerksverbund.

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Experten sehen die Strategie von Mercedes-Benz kritisch

Dass Mercedes-Benz in China die Preise einiger Modelle senken muss, dürfte laut Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der Konzernleitung Anlass zum Umdenken geben. Es zeigt, dass es gefährlich ist, sich auf von Stuttgartern angekündigte hochpreisige Autos zu konzentrieren. „Ob das eine nachhaltige Strategie für die Zukunft ist, sollte man noch einmal überdenken.“

Deutsche-Bank-Chef warnt

Deutsche-Bank-Chef Christian Slay warnt vor Wettbewerbsverlust in der europäischen Finanzindustrie. Die Übergangsfinanzierung müsse sich dringend ändern, wenn Europas Zukunft nicht grundlegend von ausländischen Banken abhängig sein soll, sagte Seung auf der European Banking Conference (ABC) in Frankfurt. „Niemand sollte diese Drohung auf die leichte Schulter nehmen“, sagte Slay.

K+S will weitere Anleihen zurückkaufen

Der Düngemittelkonzern K+S will seine Verschuldung durch den Rückkauf einer Anleihe weiter abbauen. Der MDAX-Konzern kündigte an, im Jahr 2024 Anleihen gegen Barmittel zurückzukaufen. Anleihen müssen zum Nennwert und aufgelaufenen Zinsen gekauft werden. Der Schritt soll dem Unternehmen helfen, Zinsen zu sparen.

Siemens wechselte zu Energy Boss Games

Der vor der Übernahme durch den Mutterkonzern Siemens Energy stehende Windkraftanlagenhersteller Siemens Gimza bekommt einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Siemens Energy-Chef Christian Burch ersetze Miguel Lopez, sagte der Spanier. Der Wechsel ist der nächste logische Schritt bei der möglichen Übernahme von Gimza durch Siemens Energy und deren Integration in den Mutterkonzern.

Canal Plus übernimmt die PTV-Sparte von Orange

Medienberichten zufolge will der französische Sender PTV die PTV-Sparte von Canal Plus Orange übernehmen. Die Medienkonzern-Tochter Vivendi befinde sich in exklusiven Gesprächen mit dem Telekom-Konzern, schrieb das Branchenblatt „Various“. Im September mussten die Sender M6 und TF1 ihre Fusionspläne wegen wettbewerbsrechtlicher Hürden aufgeben.

Auch Amazon will 2023 Stellen abbauen

Der Chef von Amazon, dem weltgrößten Online-Versandhändler, Andy Jessee, wird nach der jüngsten Entlassungswelle weitere Stellen streichen. Der Personalplan des Vorstands wird bis ins nächste Jahr fortgesetzt, was bedeutet, dass weitere Stellen abgebaut werden, erklärte Jesse in einem auf der Website veröffentlichten Memo an die Mitarbeiter.

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GM hebt Jahresziel an – E-Autos sollen bis 2025 profitabel sein

Der größte amerikanische Autokonzern General Motors rechnet mit höheren Gewinnen. Im laufenden Geschäftsjahr soll das bereinigte Betriebsergebnis laut GM mindestens 13,5 Milliarden US-Dollar betragen. Zudem gab das Management um CEO Mary Barra einen optimistischen Ausblick für Elektroautos. Bis Anfang 2025 soll das Geschäft in Nordamerika mit einer Kapazität von einer Million Fahrzeugen jährlich „starke“ Gewinne erwirtschaften.

Visa bekommt neuen Chef

Der Kreditkartenanbieter Visa hat einen neuen CEO ernannt. Am 1. Februar nächsten Jahres wird Ryan McInerney den Posten des CEO von Alfred Kelly übernehmen, wie Rivalen MasterCard und American Express gestern Abend nach US-Börsenschluss bekannt gaben. McInerney ist seit 2013 für das globale Geschäft von Visa verantwortlich und sagt, dass das Unternehmen über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche verfügt.

Immer mehr Mitarbeiter verlassen Twitter

Auf Twitter geht die Mitarbeiterflucht nach einem Job-Ultimatum des neuen Eigentümers Elon Musk offenbar weiter. Einige Mitarbeiter gaben via Tweets bekannt, dass sie die Online-Plattform verlassen. In einer E-Mail gab Musk den verbleibenden Mitarbeitern eine Frist bis Donnerstag um 17:00 Uhr EST, um zu entscheiden, ob sie Teil des „neuen Twitter“ sein wollen.

Starbucks-Beschäftigte streikten in mehr als 100 US-Läden

Mitarbeiter in mehr als 100 US-Filialen der Kaffeekette Starbucks legten am Donnerstag (Ortszeit) die Arbeit nieder. Es war die größte Arbeitskampfmaßnahme, seit Starbucks-Beschäftigte im vergangenen Jahr eine Kampagne zur Gewerkschaftsbildung gestartet haben.

Der neue Holcim-CFO kommt von Nestlé

CFO Géraldine Picaud verlässt den Zementkonzern Holcim. Sie haben sich für weitere Aktivitäten entschieden, wie das Schweizer Unternehmen heute mitteilte. Steffen Kindler übernimmt zum 1. Mai 2023. Der 52-jährige Deutsche arbeitet seit 25 Jahren für den Lebensmittelkonzern Nestlé und ist derzeit CFO der deutschen Tochtergesellschaft.

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