Evolutionsforscher Svante Pääbo erhält Medizin-Nobelpreis | Freie Presse

Wissenschaftler aus aller Welt sind heute stolze Träger wichtiger Nobelmedaillen. Unter ihnen ein in Leipzig tätiger Forscher.

Stockholm.

Der in Leipzig tätige Evolutionsforscher Svante Pääbo und weitere Preisträger wurden am Samstag mit den diesjährigen Nobelpreisen ausgezeichnet. Bei einer feierlichen Preisverleihung in der Stockholmer Konzerthalle überreichte der schwedische König Carl XVI. Gustaf überreichte am Samstag die begehrten Nobelmedaillen an insgesamt elf Geehrte. Die Namen der Gewinner wurden bereits Anfang Oktober von den jeweiligen Vergabestellen bekannt gegeben.

„Dieses Jahr ist etwas Besonderes“, sagte der Präsident der Nobelstiftung, Carl-Henrik Heldin, bei der Preisverleihung in Stockholm. Nachdem die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren größere Feiern verhindert hat, darf die Bühne endlich wieder mit Nobelpreisträgern gefüllt werden. Unter anderem angesichts des Ukraine-Krieges, der Energiekrise und der Förderung des Klimawandels sagte er: „Angesichts dieser Vielzahl von Krisen und Herausforderungen braucht die Welt engagierte Wissenschaftler, die unermüdlich nach der Wahrheit suchen und Grenzen verschieben unseres Wissens.”

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Pääbo erhielt den diesjährigen Nobelpreis für Medizin für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und hat als erster Forscher unter anderem das Neandertaler-Genom sequenziert. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Suche nach genetischen Spuren aus ferner Vergangenheit, insbesondere von ausgestorbenen menschlichen Formen.

Hinter den diesjährigen Preisträgern standen auch viele Preisträger der beiden vorangegangenen Jahre auf der Stockholmer Bühne, die aufgrund der Pandemie 2020 und 2021 nicht nach Schweden kommen konnten. Unter ihnen waren zwei Deutsche, Benjamin List (Chemie 2021) und Reinhard Genzel (Physik 2020). Sie und die anderen versammelten früheren Preisträger wurden jeweils mit Standing Ovations sowie dem Musikstück „Laus Canticum“ geehrt, das die schwedische Komponistin Andrea Tarrodi ihr zu Ehren im Auftrag der Nobel-Stiftung geschrieben hatte.

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Einer der diesjährigen Preisträger in der Kategorie Chemie kannte das Prozedere mit der Preisverleihung und dem geplanten Nobelbankett im Anschluss bereits: Der amerikanische Forscher Barry Sharpless hatte bereits vor 21 Jahren den Nobelpreis für Chemie erhalten. Diesmal wurde er erneut in derselben Kategorie zusammen mit seiner Landsfrau Carolyn Bertozzi und dem Dänen Morten Meldal geehrt.

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Den Nobelpreis für Physik erhielten Alain Aspect, John Clauser und der Österreicher Anton Zeilinger, für Wirtschaftswissenschaften die Ökonomen Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig. Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux erhielt den Nobelpreis für Literatur.

Die Nobelpreise gehen auf den Erfinder und Spender des Dynamits Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Sie werden traditionell am Todestag Nobels, dem 10. Dezember, überreicht – der Friedensnobelpreis als einziger in Oslo, alle anderen in Stockholm. Auch in diesem Jahr wird der Preis wieder mit einem Geldpreis von zehn Millionen schwedischen Kronen (ca. 920.000 €) für jede Kategorie vergeben. (dpa)

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